PC-Kühlung
Heutige Computer sind vergleichbar mit kleinen Kraftwerken. Netzteil, Prozessor und Grafikkarte produzieren eine Unmenge an Wärme. Doch nicht nur diese Komponenten werden sehr warm. Auch Mainboard, Speicher und Festplatten brauchen eine PC-Kühlung um ihre Aufgaben fehlerfrei erfüllen zu können.
Besonders in den Sommermonaten macht sich eine schlechte Kühlung des Computers bemerkbar. Häufig reagiert ein PC mit regelmäßigen Abstürzen oder Einfrieren des kompletten Rechners auf zu viel Wärme. Doch was kann man dagegen tun? Wir möchten euch hier einige Informationen und Hinweise zum Thema PC-Kühlung geben.
Welche Arten von Kühlern gibt es?
Wie dem Menschen wird es auch dem Prozessor warm bei der Arbeit. Damit der Prozessor nicht überhitzt, braucht er einen Kühler. Die Kühler moderner Prozessoren sind relativ große Ventilatoren, die den Prozessor vollständig überdecken. Auch Grafikkarten und andere Teile im Computer werden heiß und müssen gekühlt werden. Daher gibt es auch noch einige andere Lüfter, beispielsweise am Netzteil, an größeren Grafikkarten und manchmal auch am Gehäuse selbst. Man spricht von passiver Kühlung, wenn man durch Metallrippen oder ähnliches die Oberfläche eines zu kühlenden Körpers vergrößert. Wenn ein elektrisch betriebener Lüfter zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine aktive Kühlung.
Das erste, was den meisten Anwendern und Einsteiger-Computerbastlern beim Thema Kühlung einfällt, ist wohl der Prozessorkühler. Wenn man einen Prozessor in seinen Computer einbaut, muss man anschließend auch einen Lüfter montieren, damit der Prozessor nicht zu heiß wird. Daher wird man frühzeitig mit der Notwendigkeit eines Prozessor-Lüfters konfrontiert. Häufig werden Prozessoren schon vom Hersteller aus mit einem passenden Lüfter ausgeliefert.
Diese Prozessoren werden dann in einer hübschen Pappschachtel, der sogenannten „Box“ ausgeliefert, im Unterschied zur „Tray“-Version ohne Lüfter. Die mitgelieferten, einfachen Standard-Lüfter werden entsprechend auch als „boxed“ Kühler bezeichnet. Für den normalen Einsatz eines Computers, beispielsweise im Büro, reicht solch ein preiswerter boxed Kühler meistens völlig aus.
Leistungsfähigere Kühlungen
Wenn man viel von seinem Computer verlangt, kann es nötig werden, eine leistungsfähigere Kühlung einzubauen, als es der boxed Kühler darstellt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn man seinen Prozessor übertaktet oder wenn man sehr grafikintensive Spiele spielt.
Auch bei anderen rechenintensiven Programmen wie Datenbanken, Bildverabeitung und dergleichen könnte sich der Prozessor mit Standard-Kühler mehr erhitzen als ihm guttut. Leistungsfähige Prozessorkühler gibt es in verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Häufig haben solche Kühler größere Kühlrippen für die Passivkühlung und größere Lüfter, die für Frischluft sorgen.
Gehäuse-Lüfter als Unterstützung einer guten PC-Kühlung
Die meisten Standard-PCs werden gänzlich ohne Gehäuse-Lüfter ausgeliefert. Doch gerade zwei gut platzierte Gehäuse-Lüfter helfen die Temperaturen im Gehäuse und auch bei allen im Gehäuse untergebrachten Komponenten schön niedrig zu halten. Schließlich nützt der beste CPU-Kühler nichts, wenn die warme Luft nicht aus dem Gehäuse transportiert wird.
Allerdings sollte man bei der Auswahl der Gehäuse-Lüfter einige Dinge beachten. Man sollte nicht zum billigsten Lüfter greifen, denn hier wirken sich größere Lautstärke und geringere Haltbarkeit negativ aus. Man sollte hier ruhig 2-3 Euro mehr ausgeben und freut sich dafür über einen leistungsfähigen und leisen Gehäuse-Lüfter.
Bei starker Beanspruchung der Computerleistung reicht es nicht aus, den Prozessor gezielt zu kühlen, denn die Luft im Computer ist dann nicht frisch genug, um ausreichend kühlend zu wirken. Daher werden Lüfter gebraucht, um die relativ kühle Raumluft ins Innere des Gehäuses zu saugen.
Die warme Luft des Gehäuse-Innern wird durch weitere Lüfter nach außen geblasen. Im Idealfall werden die Gehäuselüfter so angeordnet, dass sich ein steter Luftstrom durch das gesamte Gehäuse ergibt, beispielsweise vorne Ansaugung kühler Luft und hinten Ausblasung warmer Luft.
Häufig werden Gehäuselüfter auch auf der Seite angebracht, um die Wärme direkt von den elektronischen Bauteilen nach außen ab zu transportieren. Dazu ist es auch wichtig, dass der Computer in einem möglichst kühlen Umfeld steht und um sich herum Platz hat, sodass die Luft frei zirkulieren kann. Generell kann man sagen, dass ein Lüfter umso leiser und wirkungsvoller ist, je größer er ist.
Wasserkühlung – ein teures Accessoires
Besondere Enthusiasten versorgen ihren Computer in den letzten Jahren gerne mit einer Wasserkühlung. Solch eine Wasserkühlung arbeitet leiser und kühlt effektiver als eine Luftkühlung. Das ist vor allem dann von Interesse, wenn man seinen Prozessor übertaktet, also schneller laufen lässt, als vom Hersteller vorgesehen. Dann wird der Prozessor nämlich besonders heiss und muss besonders gut gekühlt werden. Das Beste an einer Wasserkühlung ist aber vermutlich, dass sie gut aussieht und Eindruck macht. Allerdings gibt es bei Wasserkühlung auch einiges zu beachten. Sie sollte nur von erfahrenen Anwender eingebaute werden. Ebenso gibt es verschiedene Systeme, ähnlich wie bei großen Flüssig-Kühlanlagen. Ein undichtes System kann den Rechner wesentlich schneller und nachhaltiger Beschädigen, wie ein überhitzter Prozessor.
PC-Kühlung – Welche Temperaturen sind normal?
Sicherlich ist es besser so niedrige Temperaturen im Inneren des Computers zu haben wie möglich. Allerdings darf man das Verhältnis von Aufwand und Nutzen nicht vergessen. Was nützt einem ein Rechner, der im Gehäuse 12 Grad und weniger hat und die Kühlung 1000 Euro gekostet?. Dieser Rechner wird nicht besser funktionieren, als ein Computer dessen Temperatur im Gehäuse bei 30-40 Grad liegt und dessen Maßnahmen für die PC-Kühlung vielleicht nur eins, zwei hundert Euro gekostet haben. Man sollte vorab genau wissen, wie der Rechner eingesetzt wird und welche Temperaturen dabei von den einzelnen Komponenten entstehen können.
Doch welche Temperaturen sind eigentlich normal und was sollte nicht überschritten werden?
Prozessor: die Temperatur des Prozessors sollte möglichst unter 50 Grad liegen. Auch bei größter Belastung sollte die Temperatur nicht wesentlich über 50 Grad steigen. Kritisch wird es bei über 70 Grad. Dort geht man das Risiko ein, dass der Prozessor beschädigt wird.
Grafikkarte: bei Grafikkarten liegen die Temperaturen ähnlich wie bei Prozessoren. Unter 50 Grad bei Belastung ist gut, bei über 70-75 Grad wird es kritisch.
Mainboard: Die Temperatur des Mainboards sollte deutlich niedriger sein. 40 Grad sind hier als oberster Wert anzustreben. Mehr wird schon kritisch.
Gehäuse: Im Gehäuse sollten sich die Temperaturen möglichst zwischen 30 und 40 Grad ein pegeln. Weniger ist natürlich besser.
Doch woher weiß man nun wie warm es ist? Die meisten Mainboard-Hersteller legen ihren Mainboards Tools bei mit denen man die Temperaturen und auch noch andere interessante Werte auslesen kann. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten an die Temperaturen zu kommen.
Im Bios kann man z.B. die Temperaturen, Lüfterdrehzahlen und Spannungen des Netzteils ablesen oder man verwendet externe Tools wie z.B. Motherboard Monitor oder Everest.
PC-Kühlung – Wie kühle ich meinen PC?
Übrigens: Grafikkarten besitzen schon vom Hersteller aus über teilweise extreme Kühler-Konstruktionen. Hier braucht man in den meisten Fällen nicht einzugreifen, sondern nur dafür zu sorgen das die warme Luft auch wirklich wegkommt. Dabei sind wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt.
Das Prinzip lässt sich natürlich auch skalieren. Große Serverräume oder ganze Serverfarmen benötigen ein ausgeklügeltes Kühlsystem. Auch hier kommen Luft- und Wasserkühlung zum Einsatz. Wer seine Geräte sicher kühlen will, benötigt ein gutes Kühlkonzept. Fragen Sie uns unkompliziert an und lassen sie sich beraten.
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