Legionellen in der Kühlung

Legionellen 2Bakterien bilden sich an den ungewöhnlichsten Orten. So auch in Kühlsystemen. Legionellen stellen dabei eine echte Gefahr dar und auch der Gesetzgeber hat dies auf dem Schirm.

Am 19. Juni 2017 wurde eine neue Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider im Bundesgesetzblatt verkündet. Ein Jahr später ist diese Verordnung nun endgültig verpflichtend in Kraft.

Die Überwachung der Anlagen und Dokumentation stehen dabei im Mittelpunkt der Verordnung. Stellt der Betreiber erhöhte Legionellen-Befunde im Rahmen der Eigenüberwachung fest, müssen diese unverzüglich der zuständigen Behörde gemeldet werden. Dies dient dazu frühzeitig Maßnahmen zur Gefahreneindämmung einleiten zu können.

Außerdem ist es Ziel ein Anlagenkataster aufzubauen. Daher ist die Anzeige von Bestands- und Neuanlagen gegenüber der zuständigen Behörde Pflicht. Bei einem erneuten Legionellen-Ausbruch kann, mittels dieses Katasters, die Ursachenermittlung und Recherche nach möglichen Ausbreitungsquellen beschleunigt werden. Weitere Infektionen werden damit zukünftig wahrscheinlich zeitnah verhindert.

 

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Warum aber überhaupt eine solche Verordnung?

 

Die Bildung von Legionellen und anderer Bakterien in der Kühlung ist ein altbekanntes Problem. Trotz moderner Verbundstoffe und antibakterieller Materialien können sich durch das Kondensationswasser gerade in Klimaanlagen zur Gebäudekühlung und Kühlsystemen für den Betrieb von Rechenzentren ergeben sich die Risiken einer Ausbreitung von Legionellen. Die in der Natur vorkommenden Wasser-Bakterien finden hier oft ideale Bedingungen und vermehren sich rasend schnell. Beim möglichen Austritt von Aerosolen kommt es dann schnell zur Verbreitung der ansteckenden Bakterien. Durch die Verordnung werden nun die Gefahrenquellen nicht nur Kontrolliert, sondern auch gelistet und reduzieren die Zeit die Bakterienquelle zu lokalisieren.

 

 

Was genau sind Legionellen und was macht sie so gefährlich?

Die im Wasser lebenden, nicht sporenbildenden Bakterien mit den Namen Legionellen (Legionella) sind eine Gattung stäbchenförmiger Bakterien aus der Familie der Legionellaceae.

Sie gelten als potentielle Krankheitserreger für den Menschen und aktuell sind uns mehr als 48 Arten und Unterarten. Die wohl bekannteste und für Erkrankungen beim Menschen relevanteste ist die Art der Legionella pneumophila. Sie ist wohl auch eine der weitverbreitetsten Arten.

Die Legionella pneumophila ist unter anderem die Ursache für die Legionärskrankheit oder in Fachkreisen Legionellose genannt. Es werden tatsächlich mehrere Formen der Legionellose. Die beiden wichtigsten Formen sind die schon benannte Legionärskrankheit, die durch eine von einer Tröpfcheninfektion hervorgerufene Lungenentzündung (Pneumonie) gekennzeichnet ist. Wird diese nicht behandelt, nimmt sie in der Regel einen lebensgefährlichen Verlauf.

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Seltener und ohne Lungenentzündung und daher meist mild verlaufend lösen die Bakterien das Pontiac-Fieber aus. In seltenen Fällen lösen sie auch Infektionen wie Wund-, Herzinnenhaut- und Nierenbeckenentzündungen aus. Grundsätzlich sind die meisten Krankheiten aber durch Antibiotika gut zu behandeln, dennoch bestehen nicht unerhebliche Gesundheitsrisiken und die Gefahr einer unkontrollierten Verbreitung.

Umso wichtiger ist, dass die Verordnung mit dem etwas sperrigem Titel „42. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes – 42. BImSchV“ von allen Unternehmen umgesetzt wird. Welche Kühltechnik am besten geeignet ist die Gefahr von Bakterienbildung zu verringern geben wir unseren Kunden gern in unseren persönlichen Beratungsgesprächen weiter.

 

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